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5. April 2011 / bereg

Donauradweg zwischen Passau und Wien, 1. Tag: Von Passau nach Aschach

Wir wollen unsere mit Elektrohilfsmotoren neu aufgerüsteten Fahrräder bei einer ersten Frühlingstour testen. Wie läßt sich das mit Gepäck recht schwer gewordene Fahrrad handhaben? Wie weit kommen wir mit einer vollen Akkuladung? Welche Unterstützungstufe von den vorhandenen vieren ist für welche Wegstrecke am besten geeignet? Spannende Fragen.

Am Vormittag fahren wir mit dem Zug nach Passau. Das Wetter in den nächsten Tagen verspricht zwar etwas aprilhaft aber nicht ungünstig zu werden.

Radweg in Passau

Rückblick auf Passau

Zwischen Passau und Wien wird die Donau an beiden Ufern von einem Radweg begleitet. Für den Anfang wählen wir den Nordufer. Die Landschaft ist recht imposant. Der Fluss hat sich ein tiefes Tal gegraben. Die steilen Berghänge sind dicht bewaldet, an manchen Stellen schaut der nackte Fels auf uns herunter. Der Radweg selbst ist eine exzellente Asphaltpiste. Sie ist optimal markiert, ein Verirren ist ausgeschlossen.

Donauradweg östlich von Passau

Donaunixe, die aber den Radfahrer nur zu einer kurzen Ruhepause verführt

Obernzell hat auf der Durchgangsstrasse eine Reihe von bestens renovierten alten Bürgerhäusern. Die sehenswerte Rokokokirche des Dorfes wird zur Zeit renoviert, wir können trotzdem die Fresken zwischen den Baugerüsten besichtigen.

Die Hauptstraße von Obernzell

Suzanne in Obernzell

Etwa nach 25 Kilometern erreichen wir die deutsch-österreichische Grenze. Ein etwas abgenutztes Blechschild zeigt an, wo das Ausland anfängt. Für mich, der in seinem Jugend in einem kommunistischen Land wie ein Tier eingesperrt war, ist es heut noch eine besondere Freude, eine Landesgrenze so vorzufinden und unbehellig passieren zu dürfen.

Die deutsch-österreichische Grenze

Die berühmte Donauschleife ist nur aus der Vogelperspektive so spektakulär, wie sie auf den Kalenderblättern gezeigt wird. Wir merken beim Fahren kaum etwas davon, dass hier der Fluss seine Laufrichtung zweimal hintereinander um 180 Grad ändert, und damit eine perfekte S-Form beschreibt.

In Au gibt es eine Donaufähre für Radler. Neben der verlassenen Fähre hängt an einem Schild ein Hammer und ein Stück Stahlplatte. Wenn man sie anschlägt, kommt aus einem nahen Bauernhaus der Fährman geradelt und bringt einen uber den Fluss. Hier, an der Fähre, begegnen wir den einzigen Radlern des Tages, die mit Gepäck unterwegs sind. Sonst ist der Radweg idyllisch einsam, ja fast leer. In den Sommermonaten sollen hier Szenen abspielen wie bei Ferienbeginn auf der Autobahn.

Die Fahrradfähre bei Au

Suzanne auf der Fähre

Die Fähre bei Obermühl

Kurz vor Aschach

In Aschach übernachten wir im „Aschacher Hof“. Das Zimmer ist schön und das Abendessen schmeckt: Wir sind mit der Welt zufrieden. Die Hoffnung, dass E-bikes uns die Mühsal des Tages etwas reduzieren, hat sich voll erfüllt. Heute nachmittag sind wir fast 70 Kilometer weit gekommen. Wir sind zwar angenehm müde, aber überhaupt nich erschöpft.

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